Zigeunerhölzli musste Kiesgrube weichen

Anfang März 1933 erhielt die Genossenschaft für die Verbesserung der Flureinteilung in Wülflingen vom Regierungsrat die Bewilligung, das 38 Are kleine «Zigeunerhölzli» zu roden. Das Waldstück gehörte bis dahin zwar noch der Stadt Winterthur, aber diese überliess das Grundstück nach der Waldrodung der Genossenschaft, um dort Kies auszubeuten.

Aus forstlicher Sicht sprach nichts gegen die Rodung dieses vollkommen isolierten Waldstücks. Denn, so hiess es damals seitens Regierungsrat, die Fläche sei «mit kümmerlichen Föhren, Birken, Pappeln und einigen kurzschaftigen Überständern bestockt und es hatten bisherige Versuche, durch Einpflanzung verschiedener Laub- und Nadelhölzer eine befriedigende Bestockung zu erhalten, wenig Erfolg, da es sich hier hauptsächlich um kaum mit Humus bedeckten trockenen Kiesboden handelt, auf welchem die eingebrachten Pflanzen nach einigen Jahren kümmerlichen Vegetierens meist wieder eingingen.»

Wo einst das Zigeunerhölzli stand

Als Ersatz forstete die Stadt bis 1934 zwei Wiesengrundstücke mit der gleichen Fläche bei Furt und im Gebiet Holen beim Dättnau auf.

Karte


Grössere Karte anzeigen

Schlagwörter:
RodungenWülflingen

Newsletter

Abonnieren Sie den kostenlosen Waldzeit-Newsletter und verpassen Sie keine neuen Beiträge mehr.

Das könnte Sie auch interessieren

Burgruine Alt Wülflingen von Nordosten her
Geschichte

Alt-Wülflingen: Burgruine mit bewegter Vergangenheit

Dieser Ort muss für Häftlinge grausam gewesen sein. Die Mauern ringsherum sind bis zu zwei Meter dick. Aus Sandstein-Buckelquadern und 18 Meter hoch. Und mittendrin dunkler, feuchter Moder. Der liebliche Ausblick durch das Geäst auf die Töss hinunter und den nahegelegenen Brüelberg hinüber verdrängt heute die Vorstellung von der bewegten Vergangenheit der Burg Alt-Wülflingen.

Ehemaliges Waldgebiet zwischen Töss (links), Eisenbahnlinie und Bannhaldenstrasse (rechts)
Gebiete

Waldrodungen entlang der Töss

Als die Schweizerischen Bundesbahnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Güterbahnhof Winterthur erweiteren, erlaubte der Stadtrat den SBB, das Aushubmaterial etwas südlich, zwischen der Bannhaldenstrasse, der Eisenbahnlinie und der Töss, abzulagern. Auf dem knapp 1,9 Hektare grossen Grundstück stand damals ein Wald.

Burgruine Alt Wülflingen von Nordosten her
Geschichte

Die Burgruine Alt-Wülflingen wird saniert

Der Zugang zur Burgruine Alt-Wülflingen ist seit Herbst 2013 gesperrt. Grund: Der rund 18 Meter hohe mittelalterliche Turm ist einsturzgefährdet. Deshalb hat der Winterthurer Stadtrat am 8. Januar 2014 einen Kredit von 150’000 Franken für die Sanierung dieses beliebten Ausflugsziels bewilligt.

Naturweg Dättnau-Wülflingen: Tafel am Dättnauer Weiher
Gebiete

Neuer Naturweg zwischen Dättnau und Wülflingen

Zwanzig Jahre war er schon alt, der Naturweg zwischen Dättnau und Wülflingen, die Tafeln waren verwittert und die Wegführung stimmte nicht mehr. Nun hat die Stadtgärtnerei den Weg neu konzipiert und medial erweitert – und ihn Ende Juni 2014 offiziell eingeweiht.

Gipfelplateau Hoh Wülflingen von Westen aus
Geschichte

Letzte Zeugen der Burg Hoh Wülflingen

«Schuppentännli» nannte der Schriftsteller Jakob Christoph Heer das Gebiet liebevoll. Hier, auf dem Hügelzug zwischen Dättnau und Totentäli, liegt auf dem abgeflachten Gipfelplateau auf 595 Metern über Meer die Burgstelle Hoh Wülflingen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

keyboard_arrow_up