Russische Kältepeitsche hiess sie in den Medien. Die Kältewelle von Ende Februar. Ein Hochdruckgebiet über Skandinavien blies eisige Luft zu uns. Minus 12 Grad und tiefer. Der Boden steinbein gefroren. Auf dem Waldweiher lag daumendickes Eis. Und durch den Wald zog eine fiese Bise.
Noch in der zweiten Januarhälfte war es wärmer als im gleichen Zeitabschnitt der vergangenen drei Jahre. Aber Ende Februar war es kälter. Deutlich kälter. Nicht nur gefühlt, auch gemessen, wie die beiden Diagramme unten zeigen.
Bis zum 3. März gab es in Winterthur 2018 sieben Eistage mit Maximaltemperaturen von unter Null. Und insgesamt 32 Frosttage mit Minustemperaturen.
Im Winterthurer Wald lag Schnee. Für die Jahreszeit viel Schnee. Der Echte Seidelbast hatte einige Tage vorher seine Blüten geöffnet. Am 11. Februar zeigte er sich in schönster Blüte. Und auch der Haselstrauch hing voller männlicher Blüten.
Waldgebiet Andelbach
Eine Woche später waren sie eingeschneit. Das Waldgebiet Andelbach am 18. Februar 2018 – wie im Märchen. Die Bäume waren verzuckert.
An an den offenen Haselblüten hingen Schnee und Eis. Die Äste der jungen Fichten bogen sich unter der Last des Schnees.
Sonntag, 4. März 2018. Der Schnee ist weg. Eis, Bise und Kälte auch. Endlich! Nicht mehr frieren. Der Frühling kann kommen.
Im Wald warten Tiere und Pflanzen. Aufs Blühen und Bestäuben, aufs Wandern und Laichen, aufs Wachsen und Sterben, aufs Fressen und Gefressenwerden.
Bald geht’s wieder los mit Bingelkraut, Huflattich & Co. Freude herrscht!
Das Gezwitscher der Amsel, das Knarren alter Bäume, das Klopfen des Spechts und das Plätschern des Waldbächleins: Die reine Kraft der Natur. Alles andere ist relativ.
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