Die Gemeine Winterkresse auch Gewöhnliches Barbarakraut, Gemeines Barbarakraut oder Echtes Barbarakraut (Barbarea vulgaris) ist eine Unkraut- oder Ruderalpflanze aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Sie blüht von Mai bis Juli und gedeiht am besten an sonnigen Standorten auf feuchten, schwach sauren bis neutralen, nährstoffreichen Böden mit stark wechselnder Feuchtigkeit.
Merkmale
Die Gemeine Winterkresse erreicht eine Höhe von 20 bis 90 cm.

Die etwa 4 bis 9 mm grossen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Die goldgelben Kronblätter sind etwa 5 bis 8 mm lang. Die gestielten, vierkantigen Schoten-Früchte sind 1,5 bis 2,5 cm lang, wobei der Stiel kurz, meist etwa 5 mm lang ist.
Die grundständigen, bis auf die Mittelrippe fiederteiligen, dunkelgrünen und glänzenden Blätter sind gestielt und in einer Rosette angeordnet. Meist sind 2 bis 4 Fiederpaare vorhanden, der Endabschnitt ist gross und oval. Die obersten Stängelblätter sind buchtig gezähnt und meist ungeteilt und sitzen ohne Stiel direkt am Stängel. Sie umfassen den Stängel mit deutlich ausgebildeten Öhrchen.
Die zweijährige Pflanze bildet im ersten Jahr eine Blattrosette aus, im zweiten Jahr erscheinen dann die Blüten.
Vorkommen
Die Gemeine Winterkresse findet man auf feuchten Stellen an Acker- und Wegrändern, an Flussufern, in Kiesgruben, auf Schuttplätzen und Holzschlägen oder an Eisenbahndämmen. Sie ist inzwischen als Kulturfolger und Neophyt weltweit verbreitet und kommt auch in der ganzen Schweiz bis in die subalpine Stufe, also bis 2000 Metern über Meer vor. Im Kanton Zürich ist sie verbreitet und häufig.
Ökologie
Die zweijährige Halbrosetten-Pflanze ist ein Hemikryptophyt: Sie überwintert als Blattrosette.
Hemikryptophyten haben ihre überdauernden Knospen an der Bodenoberfläche, wo sie durch Schnee, Laub und Grasbüschel im Winter geschützt sind.1
Die Samen der Gemeinen Winterkresse werden vor allem durch den Wind verbreitet.
Wissenswertes
Die Pflanze wurde nach der Heiligen Barbara, einer der Nothelferinnen, benannt. Ihre Blätter können auch am Barbaratag (4. Dezember) von den wintergrünen Rosetten geerntet werden. Sie enthalten viel Vitamin C und schmecken säuerlich-herb, kresseartig. Sie eignen sich als Beigabe zu Salat oder Kräuterquark sowie für spinatähnliches Gemüse. Früher wuchs die «Winterkresse» häufig in Bauerngärten.2
Während der Blütezeit sollten die Blätter nicht verzehrt werden, sie schmecken stark bitter.
Quellen
Literatur
- Baltisberger, M., Nyffeler, R., & Widmer, A. (2013): Systematische Botanik. Einheimische Farn- und Samenpflanzen. vdf Hochschulverlag AG, Zürich.
- Lauber, K., Wagner, G., & Gygax, A. (2012): Flora Helvetica (5. Aufl. ed.). Haupt Verlag, Bern.
- Spohn, M., Aichele, D., Marianne, G.-B., & Spohn, R. (2008): Was blüht denn da? Sicher nach Farbe bestimmen. Extra: Bäume, Stäucher, Gräser. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart.
- Wohlgemuth, T., Fabbro, C. D., Keel, A., Kessler, M., & Nobis, M. P. (2020): Flora des Kantons Zürich. Haupt Verlag, Bern.
Links
- Barbarea vulgaris R. Br. In: Info Flora – Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Info Flora ist eine gemeinnützige, privatrechtliche Stiftung zur Dokumentation und Förderung der Wildpflanzen in der Schweiz. Abgerufen am 31. Mai 2020 von https://www.infoflora.ch/de/flora/barbarea-vulgaris.html
- Seite «Winterkresse» (2020). In: Wikipedia, die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. April 2020. Zuletzt abgerufen am 31. Mai 2020 von https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Winterkresse&oldid=199420079
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Lieber Michael
Habe Freude an Deinem Newsletter. Danke! Ich kann immer etwas lernen und freue mich sehr an unserer Pflanzenvielfalt. Bin Elektroingenieur und habe ganz andere Themen im Alltag. Gerade das „erdet“ mich.
Gruss Peter
Lieber Peter
Ganz herzlichen Dank für die Blumen. Freut mich wirklich sehr.
Herzliche Grüsse
Michael
Vielen Dank für Deine Berichte! Die Trockenheit war enorm in den vergangenen Wochen, bin gerade am Wochenende wieder erschrocken, wie im Wald bei mir viel Totholz am Boden liegt! Ich kenne zum Teil meinen Wald nicht mehr! Aber es freute mich sehr, dass es eben gerade auch durch die Wärme auch wieder positive Sachen gibt! Wie diese wunderschönen Orchideen! Werde mich auch auf die Suche machen…es können auch wärmeliebende Pilze wachsen…. da lasse ich mich überraschen! Liebe Grüsse, Barbara Götschi