Die Moschus-Erdbeere (Fragaria moschata) ist eine Waldpflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie blüht von Mai bis Juni und gedeiht am besten an halbschattigen Standorten auf feuchten, schwach sauren bis neutralen, nährstoffreichen Böden mit stark wechselnder Feuchtigkeit (Lauber et al. 2012, Nr. 451).
Die Moschus-Erdbeere gleicht der Wald-Edbeere (Fragaria vesca), ist aber in allen Teilen grösser als diese. Zudem sind bei der Wald-Erdbeere die Haare am Blütenstiel anliegend zur Blüte hin gerichtet, bei der Moschus-Erdbeere hingegen sind sie senkrecht abstehend oder zur Wurzel hin gerichtet.
In der Schweiz ist die Moschus-Erdbeere gefährdet, im Kanton Zürich kommt sie nur selten vor. Die Bilder in unserer Bildergalerie wurden in Weiach aufgenommen.
Beschreibung
Höhe: | 20 bis 40 cm |
Blüte: | Durchmesser 1,5 bis 2,8 cm, Blüten der weiblichen Pflanzen mit verkümmerten Staubblättern, Blütenstiele dicht und senkrecht abstehend behaart, Blütenstand 8- bis 15-blütig |
Stängel: | behaart, Haare senkrecht abstehend oder zur Wurzel hin gerichtet, wenige oder gar keine Ausläufer |
Blätter: | Teilblätter der grundständigen Blätter 4-10 cm lang, meist kurz gestielt, Blattunterseite abstehend behaart |
Vorkommen: | Auenwälder, Eichenmischwälder |
Bildergalerie
Literatur
- Lauber, Konrad; Wagner, Gerhart; Gygax, Andreas; Eggenberg, Stefan; Michel, André (2012): Flora Helvetica. Flora der Schweiz: 3850 Farbphotos von 3000 wildwachsenden Blüten- und Farnpflanzen einschliesslich wichtiger Kulturpflanzen, Artbeschreibungen und Bestimmungsschlüssel. 5., vollst. überarb. Aufl. Bern etc.: Haupt.
- Wohlgemuth, Thomas; Del Fabbro, Corina; Keel, Andreas; Kessler, Michael; Nobis, Michael (Hg.) (2020): Flora des Kantons Zürich. Haupt Verlag; Zürcherische Botanische Gesellschaft. 1. Auflage. Bern: Haupt Verlag.
Links
- Fragaria moschata In: Info Flora – Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Info Flora ist eine gemeinnützige, privatrechtliche Stiftung zur Dokumentation und Förderung der Wildpflanzen in der Schweiz.
- Moschus-Erdbeere In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Michael,
ist so ein kleines Unterscheidungsmerkmal wirklich artrelevant? Oder sind die Pflanzen wirklich so unterschiedlich, wenn sie nebeneinander stehen (Grösse, Habitus etc.)
Gruss,
Ralf
Hallo Ralf
Die Wald-Erdbeere und die Moschus-Erdbeere sehen einander sehr ähnlich. Was aber augenfällig ist, sind die unterschiedlichen Grössen. Die Moschus-Erdbeere ist sehr viel grösser als die Wald-Erdbeere. Die Richtung der Haare am Blütenstiel ist lediglich ein sicheres Unterscheidungsmerkmal, wenn man zum Beispiel Jungpflanzen der einen Art mit ausgewachsenen Exemplaren der anderen vergleicht. Daneben gibt es noch andere Unterscheidungsmerkmale: Die Moschus-Erdbeere ist getrenntgeschlechtlich, es gibt männliche und weibliche Blüten (wobei das andere Geschlecht in der gleichen Blüte verkümmert ist), während die Wald-Erdbeere zwittrig ist. Und schliesslich sind die Fiederblättchen bei der Moschus-Erdbeere deutlich länger gestielt als bei der Wald-Erdbeere. Um auf deine Frage zurückzukommen: Die Art der Behaarung kann grundsätzlich durchaus arttypisch und damit ein sicheres Unterscheidungsmerkmal sein.
Hallo Herr Wiesner
Vielen Dank für die tollen Infos. Ist die Beere der Moschus-Erdbeere geniessbar?
Grüsse Reto Hähnlein
Hallo Reto, vielen Dank für deine Frage. Tatsächlich ist die Moschus-Erdbeere essbar. Sie wurde in früheren Zeiten sogar in Gärten kultiviert und angebaut. Allerdings liefert die heutige Garten-Erdbeere grössere Früchte und insgesamt mehr Ertrag bei kleinerem Pflegeaufwand. Deshalb wurde die Moschus-Erdbeere, auch Zimt-Erdbeere genannt, nach und nach aus unseren Gärten verdrängt. In anderen Ländern wird sie aber – neben der Garten-Erdbeere – weiterhin kultiviert. Übrigens: Wissenschaftlich betrachtet sind die Erdbeeren keine Beeren, sondern Sammel(nuss)früchtchen. Man nennt sie deshalb auch Scheinbeeren. Herzliche Grüsse, Michael