Der Königskerzen-Mönch oder auch Brauner Mönch (Cucullia verbasci) ist ein Schmetterling aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Den unauffälligen braunen Nachtfalter trifft man deutlich seltener an als seine auffällig gefärbte Raupe. Diese ernährt sich hauptsächlich von verschiedenen Königskerzen-Arten (Verbascum), gelegentlich auch von Sommerflieder (Buddleja davidii).

Merkmale

Falter

Der unauffällige braune Falter des Königskerzen-Mönchs hat eine Flügelspannweite von etwa 45–50 mm1, wobei Männchen und Weibchen etwa gleich gross sind. Einzelne Exemplare erreichen eine Spannweite von mehr als 55 mm.2 Damit gehört er zu den grösseren Mönchseulen-Arten.

Charakteristisch ist die kapuzenförmige Behaarung auf dem Rücken, die an Kopfbedeckungen von Mönchen erinnert.3

Seine Flügel sind nur schwach gezeichnet und am äusseren Rand gezackt. Die Flügelränder sind dunkelbraun, gegen die Mitte zeigt sich ein Verlauf gegen hellbraun.

Tolle Bilder des Falters finden sich auf naturspaziergang.de.

Raupe

Die Raupe des Königskerzen-Mönchs erreicht eine Länge von etwa 50 mm. Die Grundfarbe ist weiss, jedes der 13 Segmente trägt eine gelbe, meist unterbrochene Binde und schwarze Punkte sowie schwarze, senkrecht verlaufende Linien. Diese Linien sind ein deutliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem sehr ähnlich aussehenden Braunwurz-Mönch (Cucullia scrophulariae), bei dem diese Linien fehlen und bei dem die schwarzen Punkte grösser sind.

Fotos


Vorkommen

Der Königskerzen-Mönch kommt in Europa sehr häufig vor.4 Er besiedelt verschiedene Biotope des Kulturlandes mit Beständen von Königskerzen und ist auch im Siedlungsbereich anzutreffen. Nicht selten hält er sich in der Umgebung seiner Nahrungspflanzen auf. Die Falter fliegen in einer Generation von etwa März bis Mai.5

Die Raupen findet man meist an verschiedenen Königskerzen-Arten (Verbascum), gelegentlich auch an Sommerflieder (Buddleja davidii). Erste Anzeichen ihrer Anwesenheit sind die relativ grossen Kotkugeln auf den Blättern oder in den Blattachseln der Königskerzen.

Eine Raupe des Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci) stösst einen Kotballen aus.

Ökologie

Bei Berührung oder Vibration lassen sich die Raupen schnell von den Blättern fallen. Von Vögeln werden die Raupen gemieden, denn diese spucken bei Gefahr den Darminhalt aus und schlagen um sich.6

Natürliche Feinde sind verschiedene Brackwespen-Arten: Sie parasitieren die Raupen des Königskerzen-Mönchs, indem sich deren Larven innerhalb der Raupe entwickeln – bis die Raupe stirbt. Schliesslich verpuppen sich die Wespenlarven in einem eigenen Kokon ausserhalb der Raupe.7

Quellen

Literatur

  • Dierl Wolfgang (2010): Schmetterlinge. Heimische Tag- und Nachtfalter. BLV Buchverlag GmbH, München.

Links

Einzelnachweise

  1. Haselböck Andreas in: Naturspaziergang. Aufgerufen am 23. Mai 2020. ↩︎
  2. Kettner Michel in: Lepiforum. Aufgerufen am 23. Mai 2020. ↩︎
  3. Dierl Wolfgang in: Schmetterlinge. Heimische Tag- und Nachtfalter. BLV, München. 2010. ↩︎
  4. Mégroz André in: Insekten. Aufgerufen am 23. Mai 2020. ↩︎
  5. Haselböck Andreas in: Naturspaziergang. Aufgerufen am 23. Mai 2020. ↩︎
  6. Mégroz André in: Insekten: Aufgerufen am 23. Mai 2020. ↩︎
  7. Wikipedia. Aufgerufen am 23. Mai 2020. ↩︎

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