Wenn wir das Buch «Winterthur um die Jahrhundertwende» durchblättern und die Ansichtskarten von 1900 mit der Landschaft von heute vergleichen, wird uns fast bange ob all dem Fortschritt, der uns in den vergangenen hundert Jahren überrumpelt hat. Verschwunden sind die Magerwiesen an den Südhängen unserer Winterthurer Stadthügel zwischen Rebbergen und Hecken, verschwunden auch die meisten Kleingewässer in den ebenen Mulden. Die Überbauungen und die intensive Nutzung des Bodens haben ihren Tribut gefordert. Wo natürliche Lebensräume von einer gewissen Ausdehnung fehlen, suchen wir auch vergebens nach vielen Pflanzen und Tieren, denen wir früher auf unseren Streifzügen alljährlich begegnen konnten.

Gefahren

Seit langer Zeit sind neben vielen anderen Tieren insbesondere unsere Amphibien Stiefkinder in der übermässig technisierten Landschaft. Es fällt kaum jemandem auf, dass wir mit der Aufschüttung und Trockenlegung zahlreicher kleiner Teiche, Tümpel und anderer Nassstandorte die Lebensgrundlagen unserer Frösche, Kröten, Molche, Salamander und mancher Wasserinsekten erbarmungslos zerstören.

Die Ausrottungsgefahr der Amphibien hängt mit ihren Lebensgewohnheiten zusammen. Als Dämmerungs- und Nachttiere sind sie wenigen von uns wirklich bekannt; wegen ihrer ausserhalb der Paarungszeit vorwiegend einsiedlerischen Lebensweise in Feldern, Wäldern und Gärten begegnet ihnen sogar der Kenner recht selten. Dabei nehmen sie einen für das Gleichgewicht der einheimischen Lebewesen unersetzlichen Platz ein. Sie ernähren sich in erster Linie von lebenden Insekten, Nacktschnecken und Würmern. Die Amphibien spielen zusammen mit dem Igel, den Spitzmäusen und einem Teil der Vögel eine nicht zu unterschätzende Rolle in der natürlichen Schädlingsbekämpfung. In der «Garten»-Stadt Winterthur wären die Amphibien also allein schon aus diesem Grunde gerngesehene Gäste, und wir hoffen, dass ihnen auch niemand den Zutritt verwehrt. Aber damit allein ist unseren Fröschen und Kröten wenig geholfen, denn einerseits verunmöglicht ihnen das immer grösser werdende Strassennetz die Wanderung aus den äussersten Stadtrandgebieten gegen das Zentrum, und andererseits fehlen ihnen die stehenden Gewässer für Paarung und Ablaichen praktisch vollständig.

Inventar der Nassstandorte

Die Inventarisierung aller Nassstandorte des Kantons Zürich in den Jahren 1967 bis 1969 ergab für die Stadtgemeinde Winterthur ein nicht gerade zuversichtliches Bild. Von den 16 damals registrierten, noch vorhandenen Weihern, Teichen, Kiesgrubentümpeln und Riedwiesen konnte kein einziger Ort als ideal bezeichnet werden. Einst gute Amphibienbiotope wie der Ohringer Seerosenteich, der Schützenweiher und der Kemptweiher sind heute praktisch von Strassen eingeschlossen und für die wandernden Kröten und Frösche zu wahren Todesfallen geworden. Andere Weiher, wie die Walcheweiher, sind bestimmt wunderschön, aber unter anderem wegen der steilen Böschungen und wegen der darin lebenden Fische und Krebse für Amphibien und viele Wasserinsekten wenig bis gar nicht geeignet.

Biologische Voraussetzungen

Der für Winterthur bescheidene Katalog der Nassstandorte aus dem Jahre 1970 war für die Stadt sozusagen Verpflichtung, Wege zu suchen, um die Anzahl geeigneter Brutstätten und Lebensräume für Amphibien und Wasserinsekten zu vermehren. Die technische Realisierung beschreibt im nächsten Kapitel Forstmeister Hermann Siegerist. Seinem Einsatz und der Unterstützung durch die Behörden verdanken wir heute eine stattliche Anzahl neuer Nassstandorte auf Winterthurer Gemeindegebiet.

Die Amphibien stellen an ihren Lebensraum sechs Hauptbedingungen:

  1. Das Laichgewässer sollte in einem wenig gestörten Umgelände liegen, da einige Arten zwischen der Paarungszeit und dem Einsiedlerleben in einem Sommerquartier oft kilometerweit wandern. Vor allem dürfen keine stark befahrenen Strassen zu Todesfallen werden.
  2. Neben grösseren Teichen mit vielen Deckungen sollten immer auch einige seichte Tümpel mit wenig Vegetation vorhanden sein.
  3. Die grösseren Laichgewässer dürfen in Form, Grösse und Vegetation keinen schnellen Wechseln unterworfen sein. Zudem müssen sie an einer für die Tiere gut erreichbaren, auch im zeitigen Frühjahr besonnten Stelle liegen.
  4. Das Nahrungsangebot sollte auch für eine wachsende Population genügen.
  5. Es dürfen auf gar keinen Fall Fische ausgesetzt werden. Ein Zusammenleben mit diesen Räubern ist erst möglich in gebuchteten Weihern mit starker Vegetation und mehr als 30 Aren Wasseroberfläche. Dann stören übrigens auch die Enten kaum mehr.
  6. Jede Form von Verschmutzung und auch Überdüngung muss vermieden werden.

Die Wasserinsekten und viele der weiteren Kleinlebewesen stellen fast die gleichen Anforderungen. So ist praktisch jeder gute Amphibienteich auch ein Libellen-Eldorado.

Wir wissen, dass einige Amphibienarten zwischen der Paarungs- und Laichzeit und dem Einsiedlerleben im Sommerquartier mehrere Hundert Meter wandern; also kommen bei der Neuerstellung von Laichgewässern nur Plätze in Frage, die neben einer Reihe von technischen Erfordernissen auch die Bedingung eines weiten, wenig gestörten Umgeländes erfüllen. Gartenweiher können sehr sinnvoll sein, wenn sie in praktisch strassenfreien Stadtrandgebieten liegen; für den Aufbau einer über Jahrzehnte lebensfähigen Population genügen sie aber selten.

Auf dem Winterthurer Gemeindegebiet bleiben für die neu zu schaffenden Laichgewässer fast nur noch die Wälder, wobei sich Brühlberg und Wolfensberg zum vornherein wenig eignen. In den übrigen Wäldern der Stadt aber entstanden rund 30 neue Weiher oder Teiche, der Weiher im Dättnau liegt in unmittelbarer Waldnähe im freien Feld.

Erstellung von Amphibienweihern 1971–1974

Anstoss zur Einrichtung verschiedener Amphibienweiher durch die Stadtforstverwaltung Winterthur gab einmal das vom zürcherischen Naturschutzbund angeregte und von Prof. K. Escher erstellte Gutachten vom August 1970 über die Nassstandorte im Kanton Zürich und ihre Schutzwürdigkeit. Mitgepielt hat aber auch die Erinnerung an verschiedene, in den letzten Jahrzehnten vor allem durch bauliche Massnahmen (Meliorationen, Tief- und Hochbauten) untergegangene Biotope dieser Art. Dank der tatkräftigen Unterstützung durch das Forstamt konnten 1971–1974 folgende Amphibienweiher erstellt werden:

  • Totentäli (Schlosshof), 1. Weiher, Mai 1971
  • Im Hau (Eschenberg), August 1971
  • Riethof, Dezember 1971
  • lm Elend (Grundhof), Februar 1972
  • Allmend (Komberg), Dezember 1972
  • Totentäli (Schlosshof), 2. Weiher, Januar 1973
  • Hangentobel (Eschenberg), September 1974

Die Einrichtung des ersten Weihers erfolgte im Totentäli, gewissermassen als Lehrstück. Dessen Gestaltung und die dabei angewandte Arbeitsausführung haben sich bewährt und wurden auch bei der Anlage der übrigen Weiher, angepasst an die jeweils vorhandenen Standortsbedingungen, übernommen.

Bei der Erstellung aller Weiher haben wir neben den schon erwähnten biologischen Voraussetzungen noch eine Reihe von mehr technischen Gesichtspunkten berücksichtigt:

  • Sie liegen, von einer Ausnahme abgesehen, in lehmhaltigen Böden, damit das zufliessende Hang- oder Quellwasser nicht versickert. Der Teich zwischen Bruderhaus und Hof Eschenberg besitzt eine armierte Betonwanne, die schon lange vollständig überwachsen ist.
  • Die minimale Wasserfläche darf 25 m2 nicht unterschreiten, damit die Teiche nicht zu rasch verlanden. Die maximale Fläche liegt bei etwa 10 Aren, da grössere Weiher wesentlich schlechter unter Kontrolle zu halten sind (Fisch- und Krebseinsatz).
  • Etwa 20% eines Freilandweihers müssen mindestens 1,50 m tief sein, damit er im Winter nicht durch gefrieren kann.
  • Ein Ufer, meistens das Nordufer, wird flach ausgezogen und mit einem Kiesbankett versehen, damit die Amphibien schon im März/April gut besonnte, seichte Laichplätze vorfinden.
  • Die Bepflanzung von Weihern und Umgelände erfolgt nur mit einheimischen Pflanzen und nur so weit, wie sie als Initialzündung nötig ist. Nach zwei Jahren ist das Pflanzenkleid geschlossen.

Für die Winterthurer Weiher besorgte zuerst ein Raupenbagger später ein Schreitbagger (Menzi-Muck) den Aushub, wobei sie das Material gerade in der unmittelbaren Umgebung verteilten. Die kleinen Dämme, Mulden und Unebenheiten wurden absichtlich angelegt, sie bieten Abwechslung und Unterschlupfmöglichkeiten für verschiedene Tiere.

Die Erstellungskosten eines Weihers von etwa 4 bis 5 Aren Wasserfläche lagen anfangs der 70er Jahren je nach Umgebungsarbeiten (Bepflanzung, Zugangswege usw.) bei 2000 bis 2500 Franken, wobei vorausgesetzt wird, dass die Wasserhaltung nicht mit künstlichen Massnahmen (Beton- oder Kunststoffwanne, Lehmabdichtungen) sichergestellt werden muss. Ebenfalls muss eine Wasserzu- und -ableitung bereits vorhanden oder mit sehr einfachen Mitteln herstellbar sein.

Über die Besiedlung der Weiher

Neuangelegte Laichgewässer sind immer dann sehr rasch besiedelt, wenn sich in deren Nähe schon vorher einzelne Wasserlöcher oder Gräben mit einigen Amphibien befunden haben. Diese Situation lag im Totentäli und beim Riethof, bedingt auch am Chomberg vor. Kommen die neuen Weiher in von Amphibien dünn besiedelte Gebiete zu liegen, so dauert es gewöhnlich ein paar Jahre länger, bis sie sich richtig bevölkern. Vor allem ertragen diese Laichplätze keine Störung des zugunsten der Amphibien angelegten biologischen Gleichgewichtes. Leider aber wurden gerade «Im Hau» (Eschenberg) und «Im Elend» (nördlich der Mörsburg) von dritter, unbekannter Hand Forellen, Gold- und andere Fische ausgesetzt, was zu einem fast totalen Zusammenbruch der sich eben auf bauenden Kröten-, Frosch- und Molchpopulationen führte. Es wäre schade, wenn man jedes Jahr mehrmals ausfischen müsste, auch wenn die Forellen nicht schlecht schmecken!

Wenn immer möglich sollen sich die neugeschaffenen Weiher auf natürliche Weise besiedeln. Die Aussetzung von Amphibien aus andern, beispielsweise gefährdeten Lebensräumen ist nur dann angezeigt, wenn sich im neuen Gewässer schon Tiere der gleichen Art befinden. Es lassen sich auch lange nicht alle ausgewachsenen Frösche und Kröten umsiedeln. Erdkröten und Grasfrösche haben eine ausgesprochen geographische Ortstreue und finden sich in einem neuen Lebensraum nicht oder nur ausnahmsweise zurecht. Bei diesen beiden Arten lassen sich neue Populationen nur mit Hilfe ausgesetzter Laichballen oder Kaulquappen aufbauen. Praktisch problemlos ist die Umsiedelung des Wasserfrosches und der Gelbbauchunke, wenn man ihnen einen ihren Lebensbedingungen entsprechenden Teich anbietet. Die übrigen Froschlurche und die Molche nehmen in dieser Hinsicht eine Zwischenstellung ein.

Amphibienvorkommen in den «alten», schon vor 1970 vorhandenen Laichgewässern und in den neuen, 1971 bis 1973 erstellten Weihern:

  • Vor der Erstellung künstlicher Laichgewässer boten nur der Schützenweiher und ein Teil der Kies- und Lehmgruben für mehrere Amphibienarten rechte oder fast ideale Bedingungen. Der Schützenweiher dient heute anderen Zwecken und fällt als Amphibienlaichplatz weg.
  • Alle bisher neuangelegten Weiher sind innert kürzester Zeit besiedelt worden. Neben den recht häufigen Grasfröschen, Erdkröten, Gelbbauchunken und Bergmolchen haben sich teilweise auch Wasserfrösche und Geburtshelferkröten eingefunden. Selten sind vorläufig die drei übrigen Molcharten zu finden, sie sind aber immerhin vorhanden, auch der Kamm-Molch. Die Laubfrösche laichen nur in einem Weiher.
  • Zwei Arten, die Kreuzkröte und etwas weniger streng auch die Geburtshelferkröte, besiedeln nur kiesgrubenähnliche Lebensräume. Sie werden also die benachteiligten Arten bleiben.
  • Gleichzeitig mit den Amphibien hat sich eine Vielzahl von Insektenarten angesiedelt, deren Larven im sauberen Wasser geradezu ideale Entwicklungsbedingungen vorfinden. So sind die verschieden Gross- und Kleinlibellen fast überall recht häufig. Neben Rückenschwimmern, Ruderwanzen, Wasserläufern usw. treffen wir auch zahlreiche Wasserkäferarten an, nicht zuletzt auch den imposanten Gelbrandkäfer. Wir sind überzeugt, dass sich in den nächsten Jahren die Lebensgemeinschaften im Bereiche der Insekten noch erweitern werden.

Amphibienvorkommen 1967/68

  GrasfroschWasserfroschLaubfroschErdkröteKreuzkröteGeburtshelferkröteGelbbauchunkeBergmolchandere MolcheBeurteilung
Kemptweiher19673  1     Fische, Enten, unregelmässiger Wasserstand, oft überdüngt, Autostrassen
 19683  1      
Walcheweiher19682  1   3 Fische, Enten, Krebse, steile Ufer
Schützenweiher19673322     eignet sich seit der Umgestaltung kaum mehr als Amphibienlaichplatz
 19682322      
Seerosenteich Ohringen19681        Fische, Enten, Autostrassen auf drei Seiten
Tobelried Häsental19683  2 3 1 Fischfutterteich in Privatbesitz
Wildpark im Bruderhaus1967     3   zu künstlich, zu stark begangen
 19681         
Lehmgruben im Dättnau19671  12 13 starken Veränderungen unterworfen, sehr geeignet als potentielles Reservat
 19681  12 131 
Toggenburger1967 33 32331sehr geeignet als potentielles Reservat
Kiesgruben Hegi1968 33 3233  
Ganzenbüel1967   1 311 geeignet als potentielles Reservat
Kiesgrube Seen19682  1 313  
Alte Kiesgrube bei Iberg1967     2   unordentlich, Unratdeponien
 19681  22 33  
Alte Kiesgrube Eichholz, Sulz1967    33   Deponieplatz, in diesem Zustand völlig wertlos. 1982 völlig neu gestaltet und jetzt ein sehr guter Lebensraum
 1968          
Legende: 1 = vereinzelte Tiere / 2 = mehrere Tiere / 3 = sehr viele Tiere oder grössere Mengen von Laich und Larven

Amphibienvorkommen 1973–1975

Ort mit Erstellungsjahr GrasfroschWasserfroschLaubfroschErdkröteKreuzkröteGeburtshelferkröteGelbbauchunkeBergmolchandere MolcheFeuersalamanderLibelleWasserkäferandere WasserinsektenBeurteilung
Totentäli I+II Mai 1971 und Jan 19731973 1 1 133 1312sehr schnelle Besiedlung, unerwartet grosses Artenspektrum
 197432 3 13   322 
 197532 3 23321322 
Chomberg Nordhang Dez 197219733     11     Teiche in Nordhanglagen, haben etwas länger, bis sie besiedelt werden
 19743  1  31  111 
 1975      11  211
Waldweiher «Im Elend» Feb 19721973       1  322leider wurden Goldfische ausgesetzt
 1974       11 322 
 197531 1 1131 322 
Riethof am «Stinkberg» Dez 19721973 33   13  112Weiher mit der schönsten Vegetation
 1974 33    3  222 
 19751333   31 223 
«Im Hau» Eschenberg August 197119731    1  1 1  Das Aussetzen von Fischen führte zum totalen Zusammenbruch der Fauna
 19742    1  1 321 
 19751         000 
Legende: 1 = vereinzelte Tiere / 2 = mehrere Tiere / 3 = sehr viele Tiere oder grössere Mengen von Laich und Larven

Neu geschaffene Amphibienweiher

Totentäli

In der Umgebung der Stadt Winterthur konnten seit 1971 gegen 30 neue Kleingewässer für Amphibien, Wasserinsekten und andere Kleinlebewesen angelegt werden. Die meisten liegen in Wäldern oder an Waldrändern. Der erste neue Weiher entstand im Westen der Stadtgemeinde Winterthur, im Totentäli. Wegen des stark lehmhaltigen Bodens gab es hier schon immer zahlreiche nasse Stellen und Tümpel und langsam fliessende Bächlein. Eines entwässert nach Westen, das andere nach Osten.

Totentäli: Westweiher

Der Aushub aus dem lehmigen Boden erfolgte 1971. Die tiefste Stelle liegt in der südlichen Hälfte des Weihers. Sie ist etwa 2 Meter tief und dient der Überwinterung verschiedenster Tierarten. Das Nordufer steigt flach an und wird so von der Frühlingssonne etwas rascher erwärmt, was die Larvenentwicklung der Amphibien fördert. Einige Quadratmeter des Flachufers bedeckten wir mit einer Wandkiesschicht. Dadurch schufen wir auch für jene Arten günstige Lebensbedingungen, die sonst vor allem auf Kiesgrubenbiotope angewiesen sind. Das Südufer hat eine steile Böschung.

Totentäli: Ostweiher

1972 entstand neben dem ersten Weiher ein zweiter. Das nach Westen entwässernde Bächlein durchfliesst beide Weiher und sorgt über das ganze Jahr für frisches Wasser. Auch der Wasserspiegel bleibt immer etwa gleich hoch.

Damit man die Abfuhr- und Deponiegebühren sparen konnte, verteilte man den Aushub um den Weiher herum. Eine unregelmässige Oberfläche, mit vielen Furchen und Löchern und durchsetzt mit einzelnen Baumstrünken und grossen flachen Steinen, ergibt gute Unterschlupfmöglichkeiten für die Amphibien.

Wir verzichteten auf eine Bepflanzung des Weihers und seines Umgeländes. Sich selbst überlassene Lebensräume werden sehr schnell von standortgerechten Pflanzen in Besitz genommen, und je nach den Lichtverhältnissen sind die Uferzonen schon nach 2-3 Jahren mit ihrer Umgebung verwachsen. Die Ufervegetation bietet den Tieren Deckung und gute Verankerungsmöglichkeiten für den Laich.

Dank der guten Erfahrungen mit den beiden Weihern im Westen des Hochtälchens hoben wir im Osten 1988 nach den gleichen Kriterien einen weiteren aus. Er bekommt etwas weniger Sonne, darum ist auch die Tierwelt nicht gleich zusammengesetzt wie in den West-Weihern.

Wenn immer möglich, sollen sich die neugeschaffenen Weiher auf natürliche Weise besiedeln. Das Aussetzen von Amphibien aus anderen (z.B. aus gefährdeten) Lebensräumen ist nur dann angezeigt, wenn sich im neuen Gewässer schon Tiere der gleichen Art befinden. Es lassen sich auch nicht alle ausgewachsenen Frösche und Kröten umsiedeln. Erdkröten und Grasfrösche sind ausgesprochen ortstreu, und zwar im geografischen Sinn. Sie finden sich in einem neuen Lebensraum schlecht zurecht. Bei diesen Arten lassen sich neue Populationen nur mit Hilfe ausgesetzter Laichballen oder Kaulquappen aufbauen, denn diese Stadien sind geografisch noch nicht geprägt. Praktisch problemlos ist die Umsiedelung des Wasserfrosches und der Gelbbauchunke, wenn man ihnen einen ihren Lebensbedingungen entsprechenden Teich anbietet.

2001 entstanden im Osten des Totentälis die letzten Weiher, die hintereinander mit dem Wasser des nach Osten fliessenden Bächleins gespiesen werden. Die Besiedlung dieser Kleingewässer dürfte etwas länger dauern, denn sie liegen im Wald. Grasfrösche haben sie allerdings schon zum Ablaichen benützt, auch Alpenmolche und einige Insektenlarven sieht man vereinzelt darin.

Das ganze System der hintereinander entstandenen Weiher hat sich sehr gut entwickelt und weist eine grosse Artenvielfalt auf. Man kann hier Grasfrösche, die beiden Wasserfroscharten, Unken, Erdkröten, Geburtshelferkröten, drei Molcharten und den Feuersalamander beobachten. Früher quakte hier auch der Laubfrosch. Ferner findet man neben gut 10 Libellenarten, mehrere Wasserwanzenarten, verschiedene Schnecken, Egel und, wenn man Glück hat, auch die Wasserspinne.

Lehmgrube Dättnau

Der im Südwesten der Stadt Winterthur gelegene Talzug Dättnau-Weihertal-Rumstal war während der letzten Eiszeit eine Schmelzwasserrinne. Der von den Gletschern auf beiden Anhöhen des Tales abgelagerte Moränenschutt rutschte über die kahlen Hänge in die tiefe Rinne und füllte diese bis 10 m unter den heutigen Talboden auf. Nach den Rutschungen verfrachtete das von den Hängen rinnende Schneeschmelzwasser feinste Sand- und Tonteilchen in die Talsohle, die eine 8-9 m hohe Lehmschicht bildeten.

Um 1968 begann die Firma Keller AG im Dättnau diesen Lehm abzubauen. Da sich in der Lehmgrube Wasser ansammelte, entwickelte sie sich schon bald auch zu einem wertvollen Amphibienlaichgebiet. Darum wurde die Lehmgrube 1980 unter Naturschutz gestellt. Im Amphibieninventar des Kantons Zürich wurde sie schon 1982 als Objekt von kantonaler Bedeutung eingestuft und 1988 der Abbau von Lehm eingestellt. 1992 erstellte die Stadt Winterthur hier sein grösstes Schutzgebiet. Seit 1994 ist es im Inventar der Amphibienlaichgebiete von nationaler Bedeutung enthalten.a

Mit der Einstellung des Lehmabbaus gingen wertvolle Lebensräume verloren. Darum erstellte man am südlichen Ende der beiden grossen Wasserflächen eine «Mondlandschaft» mit Rinnen, kleinen Erhebungen und mehreren Tümpeln, einen neuen Lebensraum für Kreuzkröten, Unken, Zauneidechsen. Letztere haben die aufgeschichteten Steinhaufen sehr bald besetzt, aber die Kreuzkröten sind trotz diesem Angebot seit 1999 nicht mehr gesehen worden.

Fanggraben und Tunnelröhren

Auf der Ostseite der Dättnauerstrasse befindet sich seit 1992 auf einer Länge von gut 250 m ein 35 cm tiefer Fanggraben aus Betonelementen. Grasfrösche, Erdkröten und Molche, die auf ihrer Frühjahrswanderung aus dem Wald in die Weiher auf der anderen Strassenseite gelangen möchten, fallen in diesen Graben, aus dem sie weder springen noch klettern können. Sie setzen ihren Weg dann so lange quer zur Wanderrichtung fort, bis sie eine der grossen Tunnelröhren erreichen, die unter der Strasse hindurchführen. Dieses Leitsystem bewahrt jedes Jahr je über 1000 Grasfrösche und Erdkröten und sicher hundert Molche vor dem Überfahrenwerden. Viele Autofahrer nehmen keine Rücksicht auf Amphibien, die eine Strasse überqueren oder dann sehen sie diese kleinen Tiere in der Nacht nicht oder zu spät. Die Tunnelröhren haben einen Durchmesser von etwa 1 m und sind 5-10 m lang. Die Amphibien haben sie von Anfang an akzeptiert, und zwar sowohl bei der Massenzuwanderung wie auch bei der individuellen Rückwanderung. Auch Katzen benützen sie, sei es als Versteckmöglichkeit oder als Unterführung. Da sie gegen die Weiherseite leicht geneigt sind, bleibt kaum je Wasser darin liegen.

Fangzaun

Auf der Westseite der Strasse verwehrt ein etwa 30 cm hoher enger Maschendrahtzaun den Zugang zur Strasse. Die in die Sommerquartiere zurückwandernden Amphibien werden damit auch wieder zu den Tunnels geführt, die auf der anderen Strassenseite in den Fanggraben münden. Dieser hat nur auf der Strassenseite eine senkrechte Wand, die dem Wald zugewandte Seite steigt in einem Winkel von etwa 45 Grad an. Diese schiefen Wände können die Amphibien ohne Probleme überwinden und dann sind sie im Wald.

Fangkübel

Auf der Ostseite musste die Amphibienschranke südwärts um gut 100 m verlängert werden, da in diesem Bereich die Tiere beim Überqueren der Strasse zu Dutzenden überfahren wurden. Man stellte einen Maschengitterzaun auf wie auf der Westseite für die Rückwanderer und grub etwa alle 20 m einen Kübel ein, der oben mit einem Dach überdeckt ist als Schutz gegen Sonneneinstrahlung und Vögel. Diese Kübel werden während der Wanderzeit regelmässig auf der anderen Strassenseite entleert. Nach der Frühjahrswanderung sind sie mit einem Deckel verschlossen, damit keine Mäuse, Eidechsen usw. hineinfallen.

Rotary-Weiher

1975: Der Gärtner Binzegger schlägt der Stadt Winterthur vor, sein am Eingang zum Rumstal liegendes, 7500 m2 umfassendes Areal in einen Nass-Standort zurückzuverwandeln. Das Gebiet trägt den Flurnamen «Im Weiher» und ist schon seit langem melioriert. Der Grundwasserspiegel liegt so hoch, dass mit einem geringen Aushub wieder offene Wasserflächen geschaffen werden konnten.

Rotaryweiher (Fotos: Jakob Forster)

1976: Die Abklärung der hydrologischen Verhältnisse verläuft positiv: Ein ausgehobenes Versuchsloch von etwa 2 Meter Durchmesser und 1,5 Meter Tiefe behält das Wasser während der ein Jahr dauernden Beobachtungsperiode.

Die Stadt Winterthur kauft das Land und die Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich erteilt dem Rotary-Club Winterthur die Bewilligung, zwei Weiher mit einer Tiefe bis 1,5 Meter unter den Grundwasserspiegel zu erstellen. Eine Versammlung mit den anstossenden Grundeigentümern verläuft gar nicht erfreulich. Vor allem der damalige Präsident der Flurgenossenschaft zeigt wenig Verständnis für Naturschutzgedanken. Noch lange behaupten einige Betroffene, das Wasser in den umliegenden Wiesen stamme aus den neugeschaffenen Weihern!

1977: Am 4. Januar heben Bagger zwei Becken mit 500 und 400 m2 Fläche aus. Die Weiher haben teilweise flach auslaufende Ufer für den Ein- und Ausstieg der Amphibien und tiefere Stellen für die Überwinterung verschiedener Wassertiere. Mit dem Aushubmaterial erstellt man einen Abschluss gegen die anschliessenden Äcker und Wiesen auf der Südseite und eine abwechslungsreiche, mehrere Meter hohe Böschung am Nordende. Mit 300 m3 herbeigeführtem Kies deckt man grosse Teile des Bodens und der Uferpartien ab.

1979: Die Stadt Winterthur übernimmt die fertig erstellten Weiher vom Rotary-Club.

Gefundene Tierarten

Amphibien
Wasserfroschquakt laut, wenn Flugzeuge vorbeifliegen
Gelbbauchunkequakt auch ab und zu, aber nur fein «hu-hu-hu»
Grasfrosch-Kaulquappennur ganz wenige
Molchlarvennoch sehr klein
Libellen
Grosse KönigslibelleGrosslibelle, frisch geschlüpft; wird hellblau
KeilflecklibelleGrosslibelle, frisch geschlüpft; wird braun
Frühe AdonislibelleKleinlibelle, frisch geschlüpft; wird rot
Grosse PechlibelleKleinlibelle, schwarz mit blauem «Schlusslicht»
Hufeisen-AzurjungferKleinlibelle, blau mit schwarzen Ringen
Kleinlibellen-Larvenmit drei Ruderplättchen am Schwanzende
Grosslibellen-LarvenPlattbauchtyp mit gedrungenem Körperbau
Larvenhüllen an Stengelnvon der Grossen Königs- und der Keilflecklibelle
Wanzen
Rückenschwimmerlarvennoch sehr klein; erwachsene Tiere stechen uns!
Wasserskorpionein Paarung; besitzen Atemrohr am Schwanzende
Weitere Insekten
Köcherfliegen-LarvenKöcher aus Pflanzenteilen und Schalen von Erbsenmuscheln
Eintagsfliegenlarvenklein, mit seitlichen Kiemenblättchen
Zuckmückenlarvenrote «Würmchen»
Schnecken, Egel …
Posthornschnecke 
Spitzschlammschnecke2 davon in Paarung; Laich in bandförmiger Gallerte
Erbsenmuschelkugelig, hell
Rossegelmit 2 Saugnäpfen; verwandt mit dem Blutegel
Strudelwurmklein, kriecht schneckenartig
Spinnen, Asseln
Gerandete Jagdspinnemit Eikokon; läuft übers Wasser, ohne einzusinken
Streckerspinnelauert auf Schilfblatt
Wasserassellebt im Wasser

Chomberg: alte Kiesgrube

Noch in den Jahren um 1960 gewann man auf dem Chomberg Kies, und die Grube diente dem Militär als Handgranaten-Wurfgelände. In den späten 80er Jahren erstellte man an dieser Stelle grosse Depotanlagen, deren Decke man metertief mit Wandkies überdeckte.

Ursprünglich wollte man die fussballfeldgrosse Fläche mit einer Humusschicht versehen und dann Bäume pflanzen. Zum Glück konnten wir das Ingenieurbüro davon überzeugen, statt dessen die Fläche in eine «Mondlandschaft» mit Hügeln, lehmabgedichteten Mulden und Karrengleisen zu verwandeln. Mit dieser Lösung konnte eine halbe Million Franken eingespart werden! Die Mulden füllten sich bald mit Meteorwasser und dienen heute einer ganzen Reihe von Amphibien- und Wasserinsektenarten als Brutgewässer. In den steinigen und sandigen Böden nisten viele Wildbienen- und andere Insektenarten, die man auf der Ruderalflora beim Blütenbesuch beobachten kann.

Vernetzung von Nassstandorten

Die Weiher und Tümpel auf dem Chomberg und im Totentäli, die beiden Rotary-Weiher und die regenerierte Lehmgrube im Dättnau bilden ein weitgespanntes Netz von Nassstandorten. Die Entfernungen dazwischen liegen im Bereich der Wanderdistanzen von Kröten und Fröschen. Für fliegende Wasserinsekten könnten sie noch wesentlich grösser sein. Wandernde Tiere sorgen immer wieder für eine «Blutauffrischung», d.h. mit dem Gen-Austausch werden unter anderem Inzuchten vermieden.

Alte Kiesgrube «Eichholz» in Rickenbach

Von der SBB-Station Attikon bis zur Rietmüli und im Bereiche von Kirch-Dinhard liegen Schotter aus der Würmeiszeit, die in verschiedenen Kiesgruben ausgebeutet worden sind. Bis ca. 1960 baute die Firma Toggenburger im Eichholz Kies ab. 1969 wurden grosse Teile der etwa 10 m tiefen Grube wieder mit Bauschutt und Aushubmaterial aufgefüllt und mit Rottannen bepflanzt. Der südlichste Teil blieb noch lange Zeit offen, und an der tiefsten Stelle blieben seichte Tümpel erhalten, in denen sich Molche, Erd-, Kreuz- und Geburtshelferkröten, Gelbbauchunken, Gras-, Wasser- und Laubfrösche fortpflanzen konnten. Neben diesen kleinen Wasserzonen existierte schon damals ein kleines Föhrenwäldchen, das im Frühjahr meist unter Wasser stand. Diese Föhren haben das restlose Auffüllen verzögert und in der Folge auch die Regeneration der kleinen verbliebenen Teile zu einem Naturschutzgebiet ermöglicht.

Folgende Faktoren sprachen 1979 für eine Regeneration:

  • Grosse Artenvielfalt
  • An der tiefsten Stelle der Grube liegt immer Wasser, obwohl kein Bach hineinfliesst.
  • Es führt nur eine einzige, mässig befahrene Strasse an der Kiesgrube vorbei und in der Umgebung liegen keine Häuser.
  • Die Besonnung ist auch im zeitigen Frühjahr gewährleistet.
  • Das Umgelände besteht teilweise aus Feldern und Wiesen und zum grössten Teil aus Wald. Damit bestehen genügend Sommerquartiere für die Amphibien.
  • Weitere, 1972 neu angelegte Weiher im etwa 1 km entfernten Wald mit dem Flurnamen «Elend» ermöglichen eine «Vernetzung» von Naturschutzgebieten.
  • Der Grundeigentümer, die Firma Toggenburger, verzichtet auf die vollständige Auffüllung der Grube und übernimmt auch die Kosten für die baulichen Massnahmen.

Am 4. Februar 1981 können wir bei -10°C mit der Arbeit beginnen. Wir heben drei Gruben aus:

  • Ein grosser Weiher mit einer kleinen Insel auf der Ostseite des Föhrenwäldchens im Bereich der untiefen Wasserstellen
  • Ein recht tiefes, grabenartiges Gewässer, an einer vorher meist trockenen Stelle auf der Westseite des Föhrenwäldchens
  • Ein flacher Teich, der auch austrocknen kann, nicht weit entfernt vom Graben.

Mit dem Aushubmaterial überdecken wir die steile Halde mit dem groben Bauschutt. In diesem Bereich befinden sich heute viele Unterschlupfmöglichkeiten für Amphibien. Mit rund 100 zugeführten Wagenladungen füllen wir den früheren Zugang zur Kiesgrube auf. Unter dieser Deponie liegen auch die Trümmer der einstigen Förderanlage.

Im Frühjahr 1982 pflanzen wir der Strasse nach eine grössere Zahl einheimischer Bäume und Sträucher, die wir mit einem Drahtzaun vor Wildverbiss schützen. Damit wird das Naturschutzgebiet gegen die Strasse hin abgegrenzt und der frühere Zugang für Motorfahrzeuge unterbrochen.

Der Ersatzlebensraum für Amphibien, viele Wasserinsekten und andere Kleintiere befindet sich nach wie vor im Besitz der Firma Toggenburger und wird vom in der Zwischenzeit gegründeten Naturschutzverein Rickenbach betreut. Dieser erstellte im Frühjahr 1989 auch einen Amphibien-Schutzzaun und kontrollierte viele Jahre die Amphibienwanderungen. 2010 entfernte man den Schutzzaun und die Fangkübel, weil sich für deren Betreuung keine Helfer mehr zur Verfügung standen. Heute sichert man die Amphibienwanderungen während der kritischen Zeit mit einem nächtlichen Fahrverbot auf der Strasse zwischen dem Grundhof und Sulz-Rickenbach.

Im Elend

Der Wald nördlich der Mörsburg trägt den Flurnamen «Im Elend» zu Recht. Er steht auf einem lehmhaltigen Boden, der an manchen Orten die Nässe staut. Forstwirtschaft liess sich hier nie gewinnbringend betreiben. Es waren und sind elende Zustände.

In diesem Wald sind in den letzten 30 Jahren eine ganze Reihe von grösseren und kleineren Weihern entstanden. Kaum hatte man ein Loch gegraben, sammelte sich darin schon das Wasser. Zwei dieser Weiher sind in den 90er Jahren unter fachkundiger Leitung durch Arbeitslose von Hand ausgegraben worden. Eine mühselige Arbeit, aber die Schwerarbeiter waren offenbar zufrieden dabei.

Der erste Waldweiher im Elend entstand 1972. Er gehört also zu den Naturschutzobjekten der ersten Stunde und dient vor allem vielen Erdkröten als Laichgewässer. Im Sommer kann man auch immer zahlreiche Wasserfrösche und nicht wenige Libellenarten beobachten. Leider sind hier vor vielen Jahren Goldfische ausgesetzt worden, die sich gewaltig vermehrt haben. Alle Versuche, sie wieder auszumerzen, sind gescheitert. So setzen sie weiterhin den Kaulquappen des Wasserfrosches und den vielen Wasserinsektenlarven zu. Die Erdkrötenlarven lassen sie in Ruhe. Offenbar sind sie wegen ihres stärkeren Hautgiftes ungeniessbar. Zum Glück sind die anderen neu geschaffenen Weiher von solchen Aussetzungen verschont geblieben. Die 7 Weiher im Elend bilden mit den regenerierten Kiesgrubenweihern im Eichholz und dem Briner Kiesgrubenweiher östlich davon ein weiteres Netz von Nassstandorten im Raum Winterthur.

Eschenberg

Sternweiherbesteht schon seit über 50 Jahren als Geschiebefang, ist aber unbedeutend für Amphibien
«Im Hau»an der Wildparkstrassebesteht schon seit 1971 (einziger Weiher mit Betonschale)
Kleiner Weiher obh. Sternweiher1974
Untere Hangentobelstrasse2005 stark erweiterter etwa 10 Jahre alter Weiher, sehr guter Lebensraum für Amphibien und Libellen
Burgstallstrasse2005 sehr guter Weiher für Amphibien und Libellen
Rosenstrasse
– Weiher W der Rietstrasse z. Gamser2005
– Weiher E der Rietstrasse z. Gamser2005
im Waldteil Birch im Steintobel2006
im Waldteil Nübrechten2007 (im östlichsten Eschenberg)

Amphibien:
in allen Weihern: Grasfrosch (häufig), Erdkröte, Alpenmolch, Gelbbauchunke
nur im Weiher Untere Hangentobelstrasse: Wasserfrosch, Feuersalamanderlarven

Libellen:
Blaugrüne Mosaikjungfer, Grosse Königslibelle, Heidelibelle, Plattbauch, Gemeine Smaragdlibelle, Vierfleck, Hufeisen-Azurjungfer und einige andere Arten

Andere Insekten:
Rückenschwimmer, Wasserläufer; Landkärtchen, Kaisermantel und viele andere

Lindberg

2003 erstellt auf Waldlücken nach dem Sturm Lothar

Beobachtungen 18.3.2004

Eichbühl~ 30 Grasfrosch-Laichballen, keine Frösche mehr im Wasser
Chuestelli~ 60 Grasfrosch-Laichballen;
1 totes Grasfroschweibchen schwimmt in der Weihermitte obenauf;
1 Grasfrosch ausserhalb des Weihers in Wasseransammlung bei einem Wurzelstock;
2 adulte Rückenschwimmer
RömerholzWeiher östlich des Weges: –
Weiher westlich des Weges: ~ 35 Grasfrosch-Laichballen;
keine Frösche mehr im Wasser
Eggenzahn– Nord-Weiher: 5 Grasfrosch-Laichballen;
Süd-Weiher: 10 Grasfrosch-Laichballen;
nur gehört: Abwehrlaute eines Erdkrötenmännchens
Untere HüttenstrasseWestweiherchen: zur Hälfte noch mit Eis bedeckt;
~ 50 Grasfrosch-Laichballen;
~ 20 adulte Rückenschwimmer;
Mittleres Weiherchen: 3 Grasfrosch-Laichballen;
östliches Weiherchen: nur einige adulte Rückenschwimmer

Agenda für eigene Beobachtungen

Ende Februar/Anfang März
Grasfrösche wandern für Paarung und Eiablage zu den Weihern

Mitte März/Anfang April
Erdkröten, Molche, Grasfrosch-Nachzügler wandern für Paarung und Laichablage zu den Weihern

Mai
Höhepunkt des Froschkonzertes und Hauptpaarungszeit der Amphibien (ausgenommen Grasfrosch und Erdkröte)

Ende Mai/Anfang Juni
Hauptschlüpfzeit, Paarung und Eiablage der ersten Grosslibellen

Sommer bis Herbst
Entwicklung der verschiedenen Amphibienlarven (Kaulquappen); Aktivitäten der Wasserfrösche; Schlüpfakte, Paarungen und Eiablagen einer Vielzahl von verschiedenen Libellenarten

Thema:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert