Der Flaumige Seidelbast (Daphne cneorum), auch Fluhröschen, Rosmarin-Seidelbast oder Flaum-Steinröslein genannt, ist eine Trockenpflanze aus der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Er blüht im Mai und gedeiht am besten an sonnigen Standorten auf trockenen, neutralen bis basischen, nährstoffarmen Böden mit mässig wechselnder Feuchtigkeit (Lauber et al. 2012, Nr. 839).
Beschreibung
Höhe: | 5–30 cm |
Blüte: | vierzählig, zu mehreren in endständigen Köpfen, Blütenblätter satt rosa, Kelchröhren aussen dicht anliegend behaart, stark nach Nelken riechend |
Stängel: | kahl, junge Zweige behaart, verholzend |
Blätter: | längs der Zweige verteilt, Oberseite dunkelgrün, Unterseite bläulich, sitzend und wechselständig angeordnet, an den Zweigenden schopfig gehäuft |
Vorkommen: | Steinige Hänge, Föhrenwälder, Felsen |
Giftigkeit
Der Flaumige Seidelbast ist sehr stark giftig!
Gefährdung und Schutz
Im Kanton Zürich kommt diese Seidelbast-Art nur an wenigen Standorten am Rhein zwischen Eglisau und Weiach vor. Der Flaumige Seidelbast ist in der Schweiz (stark) gefährdet und vollständig geschützt.
Die Exemplare in der untenstehenden Bildergalerie wurden Ende April 2021 in Weiach ZH aufgenommen.
Bildergalerie
Literatur
- Lauber, Konrad; Wagner, Gerhart; Gygax, Andreas; Eggenberg, Stefan; Michel, André (2012): Flora Helvetica. Flora der Schweiz: 3850 Farbphotos von 3000 wildwachsenden Blüten- und Farnpflanzen einschliesslich wichtiger Kulturpflanzen, Artbeschreibungen und Bestimmungsschlüssel. 5., vollst. überarb. Aufl. Bern etc.: Haupt.
- Wohlgemuth, Thomas; Del Fabbro, Corina; Keel, Andreas; Kessler, Michael; Nobis, Michael (Hg.) (2020): Flora des Kantons Zürich. Haupt Verlag; Zürcherische Botanische Gesellschaft. 1. Auflage. Bern: Haupt Verlag.
Links
- Daphne cneorum In: Info Flora – Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Info Flora ist eine gemeinnützige, privatrechtliche Stiftung zur Dokumentation und Förderung der Wildpflanzen in der Schweiz.
- Rosmarin-Seidelbast In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie.
6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Lieber Herr Wiesner
Was Sie alles entdecken diesen Frühling! Ich freue mich immer, wenn ich dann auf meinen Touren die eine oder andere Pflanze erkenne. Kennen Sie die möglichen Standorte von seltenen Blumen? Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, auf seltene Exemplare zu stossen, ist sonst doch eher klein.
Ich habe nochmals einen Input: Bei der Fotogalerie wäre es gut, wenn es einen “Weiter”-Button gäbe und man nicht jedes Bildfenster erst schliessen muss, bevor man das nächste Foto (vergrössert) anschauen kann.
Besten Dank für Ihre immer spannenden Beiträge.
Ingrid Essig
Liebe Frau Essig
Besten Dank für Ihre Vorschläge. Wenn Sie eine Pflanzenart besonders interessiert, gebe ich Ihnen den genauen Standort auf Nachfrage (per Mail) gerne bekannt.
Die Bildergalerie habe ich in diesem Beitrag weiterentwickelt: Sie können nun ein Bild öffnen und dann durch alle Bilder hindurchblättern. Das funktioniert übrigens auch mit den Pfeiltasten ← und →.
Mit herzlichen Grüssen
Michael Wiesner
Lieber Michael
Nicht nur ist sie “sehr stark giftig” sondern betäubend ist auch ihr süsser Geruch.
Du hast diese Schönheiten wiederum in all ihrer Pracht dargestellt.
Einfach Fantastisch-man könnte Stundenlang jedes einzelne Bild betrachten.
Herzliche Grüsse
Peter
Und wer, lieber Peter, hat mir den Tipp gegeben? Wer genau? 😉
Hallo Michael,
kann mich nur anschliessen. Dein flaumiger Seidelbast wächst bei dir ja auf Kies, ist das nicht ungewöhnlich, ich habe gedacht er wächst auf Kalk wie auf der Schwäbischen Alb in D.
Viele Grüsse Ralf und weiter so.
Lieber Ralf
Herzlichen Dank. Der Flaumige Seidelbast liebt wirklich Kalk-Böden. Solche Böden sind häufig sehr stark wasserdurchlässig, trocken und nährstoffarm. Der Standort dieses Exemplars, ein steiler, steiniger Abhang in einer stillgelegten Kiesgrube ist ebenfalls sehr trocken, heiss und nährstoffarm. Auch solche Böden mag diese Seidelbast-Art. Deshalb wird sie gelegentlich auch als Zierpflanzen in Steingärten kultiviert.
Mit herzlichen Grüssen
Michael